Bevor wir uns Vektoren widmen, betrachten wir noch einmal einen ganz normalen Punkt im (2-dimensionalen) Koordinatensystem.
Bevor wir uns Vektoren widmen, betrachten wir noch einmal einen ganz normalen Punkt im (2-dimensionalen) Koordinatensystem.
Ein Punkt \(P(x|y)\) beschreibt eine Stelle in der Ebene - so muss man, um zum eingezeichneten Punkt \(P(3|2)\) zu gelangen, vom Ursprung drei Einheiten in x-Richtung (waagerecht nach rechts) und zwei Einheiten in y-Richtung (senkrecht nach oben) gehen. |
Anders als Punkte, beschreiben Vektoren nicht eine Stelle im Koordinatensystem, sondern eine Bewegung, bzw. eine Verschiebung.
Der Vektor \(\vec{p}\) beschreibt die Bewegung "drei Einheiten in x-Richtung und zwei Einheiten in y-Richtung". |
Startet man diesen Vektor wie im Bild zu sehen im Ursprung, so landet man in \(P(3|2)\). Vektoren, die im Ursprung starten, nennt man Ortsvektoren, so ist der eingezeichnete Vektor \(\vec{p}\) der Ortsvektor des Punktes \(P\) (man schreibt zur Verdeutlichung auch \(\vec{OP}\)).
Da Vektoren aber lediglich die Bewegung angeben, weiß man nicht, wo man einen beliebigen Vektor starten soll - alle Vektoren im folgenden Bild sind also identisch zu \(\vec{p}\).
Alle eingezeichneten Vektoren beschreiben die Bewegung "drei Einheiten in x-Richtung und zwei Einheiten in y-Richtung" und sind damit identisch. Der im Ursprung startende Vektor ist zusätzlich Ortsvektor von \(P\). |
Besonders hilfreich (und relevant fürs Abitur) sind dreidimensionale Vektoren, also Vektoren, die zusätzlich zur x- und y-Koordinate noch eine dritte, z-Koordinate besitzen. Genau wie zweidimensionale Vektoren Bewegungen in der Ebene beschreiben, läßt sich eine Bewegung im Raum durch dreidimensionale Vektoren angeben.
Das dreidimensionale Koordinatensystem hat - da es den Raum beschreibt - logischerweise drei Achsen. Damit man mit x und y Punkte im Boden angeben kann, verschiebt man die Achsen entsprechend, so dass die x-Achse jetzt praktisch aus dem Bild heraus kommt. Die z-Achse gibt somit die Höhe an, bzw. wieviele Einheiten ein Punkt über einer Stelle im Boden liegt. |
Zwar benötigt man im Abiur nur höchstens dreidimensionale Vektoren - die Mathematik kennt aber auch höherdimensionale Vektoren, also Vektoren, die Bewegungen in 4-, 5-, n-dimensionalen Räumen angeben. Dazu muss man einem Vektor einfach weitere Koordinaten anhängen. Im folgenden Bild etwa wird der vierdimensionale Vektor \(\vec{p}=\begin{pmatrix}1\\2\\3\\4\end{pmatrix}\) dargestellt.
Kleiner Scherz, natürlich kann man vier-, bzw. höherdimensionale Vektoren nicht mehr ohne weiteres grafisch darstellen (man könnte die vierte Koordinate höchstens als Zeit auffassen oder ähnliches) - eine vierte Achse jedenfalls läßt sich nicht sinnvoll einzeichnen.
Das Tolle an Vektoren allerdings ist, dass man mit denselben Regeln die man zu dreidimensionalen Vektoren lernt, auch höherdimensionale Vektoren behandeln kann. Die Mathematik kann also vier Dimensionen - nur wir Menschen können uns das nicht mehr grafisch vorstellen.
➤ Ein Vektor beschreibt eine Bewegung.
• Der zweidimensionale Vektor \(\vec{v}=(2|1)\) beschreibt eine Bewegung von zwei Einheiten in x-Richtung und einer Einheit in y-Richtung. Dies ist eine Bewegung in der Ebene.
• Der dreidimensionale Vektor \(\vec{v}=(2|1|3)\) beschreibt eine Bewegung von zwei Einheiten in x-Richtung, einer Einheit in y-Richtung und drei Einheiten in z-Richtung. Dies ist eine Bewegung im Raum.
➤ Ortsvektoren starten im Ursprung.
© Christian Wenning
Was ist das KeinPlanPrinzip?